Ein junger Mann wachte aus einem tiefen Schlaf auf und wusste nicht, wo er war.
Als er sich umsah, erkannte, an was für einem Ort er ist. Er lag auf einer Bank auf einem Bahnhof. Welcher Bahnhof, welche Stadt das wusste er nicht. Er wusste nur, dass es ihm kalt war und den Dreck unter sich spürte.
Obwohl es schien, als ob er obdachlos wäre, merkte man, dass er es nicht war. Er hatte überraschend saubere Kleidung an, gekämmte Haare und wirkte allgemein sauber.
Es gab nur ein Problem, er hatte keine Ahnung, wer er war, wo er war, wieso er dort war. Nichts.
Er entschied sich jemanden zu fragen, er war sehr verwirrt, so schaute er gar nicht, wen er fragte. Er fragte einfach die erste beste Person,
„Entschuldigung, könnten sie mir sagen, wo ich bin?“
Eine junge Frau antwortete,
„Ich wünschte, ich könnte es ihnen sagen, aber ich weiss es selbst nicht. Ich bin grade hier aufgewacht und erinnere mich an nichts. Als ob meine Erinnerungen gelöscht wären.“
Er fand das komisch und erklärte ihr, dass ihm das genau Gleiche passiert war. Sie kannte ihn zwar nicht, aber irgendwie wusste sie, dass er die Wahrheit sagte und ihm vertrauen konnte. Sie konnte es nicht erklären, wieso sie eine Verbundenheit zu ihm spürte (sie wusste es nicht, aber er spürte sie auch).
Sie setzen sich auf eine Bank und sammelten alle Fakten, die sie wussten, zusammen. Diese waren nicht viel.
Nach kurzem Nachdenken merkten sie, dass sie beide Rucksäcke anhatten,
„Vielleicht ist etwas drin, was uns weiterhelfen kann“ - sagte der junge Mann.
Die junge Frau nickte und antwortete,
„Ich hoffe, es ist etwas drin was uns mindestens verrät, wie wir heissen. Es fühlt sich so komisch an, so etwas nicht zu wissen“.
„Ja, das hoffe ich auch. Also lass die Taschen mal öffnen“ -erwiderte der Kerl.
Sie öffneten die Taschen gleichzeitig und zogen die Gegenstände, die drin waren, raus. Drin befanden je ein Brief, Bargeld, ein unausgepacktes Mobiltelefon, saubere Kleider und eine Kiste auf der «erst öffnen, nachdem du den Brief gelesen hast» stand.
Sie schauten sich an und der Mann sagte,
„Das ist nicht viel was uns hälfen könnte ich hoffe die Briefe klären bisschen mehr auf“.
In dem Brief des jungen Mannes stand:
“Lieber Thomas
Es tut uns leid, dass du diese Information durch einen Brief erhalten musst, aber anders ging es nicht. Ich weiss nicht, wie ich es dir sagen/schreiben soll, also tue ich es einfach. Du warst in deinem “früheren Leben“ ein Teil einer gefährlichen und geheimen Organisation. Ich kann dir keine Details darüber geben, was die Organisation gemacht hat, ich kann dir nur sagen, dass etwas Schreckliches ist, hier passiert und sehr viele mussten weggeschickt werden, du warst einer von diesen Personen. Ich denke mal du wunderst dich, was in der Kiste ist, die du nicht öffnen kannst. Drin ist eine neue Identität für dich, eine Waffe (falls jemand von dem früheren Leben dich angreifen sollte und über Informationen oder über uns fragen sollte, musst du sie eliminieren) und eine Karte, wo alle «sicheren» Orte markiert sind wo du hindarfst und solltest. Dein neuer Name ist bei uns registriert und wenn du je Hilfe brauchst, kannst du sie dir an diesen Orten mit diesem Namen holen. Aber bitte bleib immer vorsichtig und pass auf, mit wem du redest. Du weisst nie, wer von den «Gegnern» ist. Ich würde dir raten so schnell wie möglich aus Deutschland zu fliehen, irgendwo ins Ausland. Dafür hast du auch das Geld, es sollte dir reichen, um wegzureisen und um ein neues Leben in einem neuen (am liebsten weit entferntem) Land anfangen. Mehr kann ich dir nicht sagen.
Viel Glück im Neuen Leben
Deine liebe Freundin“
Als er fertiglas, hatte die Frau gefragt, was ihr Name wäre. Ihr Name ist Cathrine. Etwas, was Thomas und Cathrine nicht wussten, dass sie die Briefe füreinander geschrieben haben.
Sie fragten sich, was sie jetzt machen sollten, und entschieden sich erst mal nach Tschechien zu fliehen, denn wer würde sie dort suchen.
Sie entschieden sich mit dem Zug zu fahren. Als sie zum Ticket-Schalter gingen, hatten sie beide ein komisches Gefühl und fingen an schneller zu laufen, zu dem Punkt, wo sie schon fast rannten. Sie schauten hinter sich und sahen das jemand hinter ihnen rannte. Die Person, die sie verfolgte, war in dunklen Kleidern und hatte eine Kapuze an, somit sahen sie das Gesicht der Person nicht. Die Person kam aber näher und plötzlich…
Er lag auf ihm und merkte, wie die Person auf ihn einschlug, Cathrine griff ein und probierte den Angreifer wegzuzerren. Kurz bevor sie es schaffte, konnte Thomas sich befreien und auf den Angreifer zuschlagen. Sein Plan war, ihn ruhig zu stellen und dann fragen, wieso er sie verfolgte.
Der Angreifer konnte sich aber nicht ruhigstellen und probierte sich die ganze Zeit wegzuzerren. Cathrine schrie,
„Sag uns, wieso du uns verfolgst, was willst du von uns, wer hat dich geschickt?“
Thomas dachte ‘als ob sie meine Gedanken lesen könnte’. Der Angreifer blieb still und probierte sich weiter zu befreien. Nach einigen Versuchen schaffte er sich zu befreien und rannte schnell weg, ohne zurückzuschauen. Thomas und Cathrine schauten sich verwirrt an und gingen schnell weiter zum Ticket-Schalter und wollten zwei Zugtickets nach Prag kaufen, die Frau am Schalter antwortete darauf,
„Leider kann ich ihnen dies nicht geben, weil die Zug Linie wegen unbekannten Gründen, für eine unbekannte Zeit gesperrt ist.“
„Welche Züge fahren demnächst ins Ausland“ - fragte Cathrine.
Obwohl die Frau mehrere Städte aufzählte, blieb bei Cathrine nur eine hängen, und zwar Amsterdam.
„Zwei Tickets nach Amsterdam, bitte“ - gab sie unüberlegt von sich.
Thomas sah sie kurz verwirrt an aber nickte dann zustimmend zu. Sie bezahlten, nahmen die Tickets und liefen schnell zum zugehörigen Gleis.
Der Zug stand schon auf dem Gleis abfahrbereit, stiegen sie schnell ein und setzten sich hin. Die ersten Minuten der Fahrt waren eher still, beide mussten sich vom Schock erholen und erst dann konnten sie die Situation analysieren. Danach konnten sie endlich in aller Ruhe zusammen reden.
Sie mussten sich wirklich kennen lernen, denn sie wussten beide nichts von ihrem alten Leben.
Cathrine fing an über ihr neues Leben in Amsterdam zu reden,
„Kannst du dir vorstellen, wie schön es in Amsterdam sein wird, dort zu leben?“
Thomas wollte erzählen, wie sie dann immer noch aufpassen, denn sie wussten nicht, wer noch hinter ihnen her sein könnte, aber als er die Begeisterung in ihren Augen sah, entschied er das zu sagen,
„In Amsterdam wird es bestimmt sehr schön, aber ich dachte vielleicht könnten wir irgendwo auf dem Land neben Amsterdam ein kleines Haus kaufen und dort zu leben und immer wieder nach Amsterdam fahren und besuchen.“
„Och ja, das wäre auch ganz schön so eine kleine Farm mit Häuslein kaufen, uns dort paar Tiere beschaffen, einen Garten mit Gemüsen und Früchten haben und vielleicht einen Hund oder eine Katze. Das wäre so schön bitte lass das machen… hallo hörst du mir noch zu“ -fragte die junge Frau.
„Ja, Entschuldigung. Du bist einfach so wunderschön, wenn du so begeistert redest. Weisst du ich habe die ganze Zeit das Gefühl, das wir uns früher schon kannten. Von Anfang an wusste ich, dass ich dir vertrauen konnte“- erläuterte der junge Mann.
Cathrine sagte bisschen erstaunt,
„Wow, ich wusste nicht, dass du dich so warm ausdrücken kannst, natürlich kenne ich dich nicht lange, oder eben doch. Naja, aber du wirktest heute die ganze Zeit bisschen kalt. Trotzdem habe ich das Gleiche heute empfunden. Ich wusste, ich konnte dir vertrauen“.
Sie haben den Rest der Fahrt damit verbracht miteinander zu reden.
Bis sie in Amsterdam ankamen, hatten sie beide erkannt, dass sie sich ineinander verliebt waren. Sie waren glücklich, wenigstens einen Teil ihrer Zeit dort zu verbringen.
Es war egal, wohin sie später wegen der Gefahren der Organisation ziehen würden. Sie wussten, dass sie überall gemeinsam hingehen würden.
Ende